Die Lebensmittelindustrie entwickelt sich ständig weiter. Heute ist es für Unternehmen besonders wichtig, die unterschiedlichen kulturellen und religiösen Anforderungen zu verstehen und zu erfüllen. Eine dieser Anforderungen ist die Halal-Zertifizierung, die für viele Marken unverzichtbar wird, wenn sie muslimische Verbraucher bedienen möchten, eine weltweit wachsende Zielgruppe.
Die Halal-Zertifizierung ist ein Verfahren, das sicherstellt, dass ein Produkt den islamischen Speisevorschriften entspricht. „Halal“ ist Arabisch und bedeutet „erlaubt“ oder „zulässig“. Die Zertifizierung gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Getränke, Medikamente, Kosmetika und andere Konsumgüter. Bei Lebensmitteln bestätigt das Halal-Zertifikat, dass sie keine verbotenen Zutaten (haram), wie Schweinefleisch oder Alkohol, enthalten und dass sie nach islamischen Vorgaben hygienisch und ethisch verarbeitet wurden.
Die Halal-Zertifizierung ist entscheidend für Unternehmen, die in den Halal-Markt einsteigen möchten. Sie schafft Vertrauen bei muslimischen Konsumenten, fördert die Markentreue und steigert den Absatz. Darüber hinaus zeigt sie, dass das Unternehmen auf Qualität, Hygiene und ethische Standards achtet, etwas, das auch nicht-muslimische Kunden schätzen. Der Halal-Lebensmittelmarkt wird voraussichtlich von 2,67 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 auf 5,96 Billionen US-Dollar im Jahr 2033 wachsen.
Die Halal-Zertifizierung wird von anerkannten islamischen Organisationen durchgeführt. Dabei wird geprüft, ob das Produkt und die Produktionsprozesse den islamischen Vorschriften entsprechen. Das Verfahren kann je nach Land oder Zertifizierungsstelle leicht variieren, folgt aber in der Regel diesen Schritten:
Die Zertifizierung erfolgt durch offiziell anerkannte Halal-Organisationen. Diese variieren je nach Region. Zu den bekanntesten gehören:
Diese Institutionen sorgen für einheitliche Halal-Standards und berücksichtigen regionale Anforderungen.
Nein. Halal- und koscher-zertifizierte Produkte sind nicht gleich. Halal folgt islamischen Regeln, koscher folgt jüdischem Recht. Beide schließen Schweinefleisch aus und verlangen bestimmte Schlachtmethoden, aber es gibt wesentliche Unterschiede.
Zum Beispiel erlaubt Halal die Kombination von Fleisch und Milchprodukten, im Gegensatz zu koscher. Auch die Anforderungen an Zutaten und Produktionslinien sind unterschiedlich.
Daher ist ein koscheres Produkt nicht automatisch halal, und ein halal-zertifiziertes Produkt nicht automatisch koscher.